Mein lieber Stev!
Einfach unfassbar! Was für eine wunderschöne Überraschung das ist!
Da haust du wirklich den nächsten Teil von Klaudia raus! Sieben Jahre ist das seit dem letzten her??? Unglaublich!
Ich habe mich gleich auf den neuen Teil gestürzt, und ich muss sagen, ich war selbst überrascht, wie schnell ich wieder in Klaudias Gefühlswelt gefangen war. Und auch, wie gut ich deine Charaktere noch kannte! Im Anschluss habe ich dann noch mal die komplette 6. Aufgabe gelesen. Aber jetzt zuerst mal zu deinem 5. Teil der 6. Aufgabe:
Hach, Karlotta. Es ist nicht schwer zu erraten, welche Eigenschaft du ihr gegeben hast.
Und sie wickelt Klaudia wirklich komplett um den Finger. Klaudia ahnt ja nicht mal, was ihr kleines Mädchen so anstellt, wenn sie nicht dabei ist.
Als sie dieses Gespräch von Amy auf der Toilette mit anhören muss, rüttelt das dann endlich mal an ihrer Welt, die sie sich zurechtgezimmert hat. Sie ist eine Meisterin des Verdrängens, und an dem Abend schafft sie es mithilfe des Alkohols.
Aber süße Kürbisse schnitzt sie!
Ablenkung verschaffte es mir auch zu meinen Eltern zu fahren und ihnen bei der Arbeit auf dem Hof zu helfen. Die beiden kamen zwar immer noch sehr gut allein zurecht, aber ich spürte, dass sie für meine Hilfe dankbar waren, auch wenn sie es nicht aussprachen.
Es ist immer wieder schön, Bilder von Oxana, Dominik und dem Hof zu sehen, und Klaudia versucht wirklich mit allen Mitteln, das Gehörte wieder zu vergessen.
Und vielleicht hätte ich die ganze Sache irgendwann verdrängt. Ich war immerhin eine Meisterin darin, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen. Doch dann belauschte ich ganz unbeabsichtigt ein Telefonat von Francesco. Die Tür zu seinem Arbeitszimmer stand einen Spalt offen und als ich daran vorbei ging, hört ich plötzlich den Namen „Amy“. Ich konnte einfach nicht anders, als zu lauschen.
Es sollte wohl einfach so sein, dass sie sich dieses Mal der Wahrheit hatte stellen müssen. Arme Maus, es ist schon sehr offensichtlich, was da gleich kommen wird...
Aber er redet weiter. Er lachte, er macht ihr Komplimente. Und seine Stimme klang dabei so freundlich, so liebevoll. Ich konnte mich nicht erinnern, wann er jemals so mit mir gesprochen hätte.
Das muss besonders weh tun. Ja, sie hatten eine arrangierte Ehe. Aber sie wusste ja nicht, ob er nicht einfach ein "kühlerer" Typ war, der nicht das Herz auf der Zunge trug, und so lange er sie gut behandelte, war sie zufrieden. Doch nun muss Klaudia hören, wie anders er doch sein kann, dass es den sanften Francesco doch gab. Nur dass er so nie zu ihr war, ihr nie diese Liebe gegeben hat. Sie tut mir wirklich leid!
Aber dann ist sie wirklich mal mutig und stellt sich tatsächlich der Situation. Klar, sie hat sicher noch die Hoffnung, dass noch alles gut werden könnte. Aber sie wollte nicht wieder einfach nur verdrängen, weil dann wäre sie einfach zu Hause geblieben. So aber fährt sie zum Rathaus und legt sogar noch eine gefährliche Kletterpartie hin. Da hat sie sich schon weiterentwickelt!
Und dann küsste er sie. Ganz sanft und liebevoll. Ein Blinder konnte sehen, dass es nicht der erste Kuss war, den keiner von beiden wirkte auch nur im Entferntesten überrascht.
Ach Mensch.
Und dann dieses Gespräch mit Francesco. Natürlich ist man auf Klaudias Seite, die die Betrogene ist, aber dieser Satz
Ich werde Amy nicht aufgeben. Viel zu lange habe ich ohne diese…Gefühle gelebt. Und es war ok, als ich sie nicht kannte. Doch jetzt wo ich weiß, dass man so fühlen kann, will ich das nicht mehr aufgebe.“
zeigt, dass auch er unter einer arrangierten Ehe leidet. Leider hat er nicht die gleichen Gefühle für Klaudia entwickelt wie sie für ihn, und da er diese Gefühle jetzt erleben darf, möchte er Amy nicht mehr aufgeben. Wobei ich mir immer noch die Frage stelle, ob sie ihn wirklich liebt. Oder nur das Bild einer glücklichen Familie?
Aber dann... Keine Trennung. Klaudia soll Vergessen - wie soll sie denn so etwas vergessen?
„Klaudia, du weißt, dass eine Scheidung für uns als Lord und Lady von Rodaklippa nicht in Frage kommt. Für einfache Menschen wäre das eine Option, aber nicht für uns.“
Das sehe ich aber anders. Selbst Prinzenpaare haben sich schon getrennt, warum soll es für sie nicht in Frage kommen? Klaudia ahnt ja, dass sie daran zerbrechen wird, und ich sehe das genauso. Da hilft es auch nicht, dass er ihr zugesteht, sich ebenfalls einen Geliebten zu suchen. Das ist doch wirklich kein Leben!
Wir habe und vor dem Bischof ein Versprechen gegeben. Und dieses Versprechen galt nicht nur uns beiden, sondern auch unseren Untertanen. Du bist die Mutter der nächsten Lady von Rodaklippa. Du bist die Ehefrau des derzeitigen Lords. Du hast Aufgaben und Verpflichtungen, so wie ich sie auch habe.
Joah. Die nächste Lady von Rodaklippa ist auch dann noch die nächste Lady von Rodaklippa, wenn sie getrennt wären. Die Aufgaben von Klaudia würde dann die neue Frau übernehmen, in dem Fall dann Amy. Und eine weitere Heirat vor dem Bischof ist zwar nicht möglich, aber eine standesamtliche Trauung ja immer noch. Also wo ist das Problem? Als ob die Untertanen nicht merken, wenn etwas in der Ehe nicht stimmt. Und dann ist das Gerede doch schlimmer, als wären sie offen, würden sich trennen, und dann ein glückliches Leben führen. Wir sind ja nicht mehr im Mittelalter, und heutige "Untertanen" verstehen es, wenn sich ein Paar scheiden lässt.
Ich bin jetzt gespannt, wie sich Klaudia entscheidet. Aber wie ich sie kenne, wird sie dem Wunsch ihres Ehemannes entsprechen *seufz*. Obwohl ein kleines bisschen die Hoffnung da ist, dass sie dieses Mal vielleicht doch anders entscheidet, nachdem sie ja auch davor nun mutiger war.
Es war ein ganz wunderbarer, emotionaler Teil, lieber Stev! Deine Bilder sind wie immer ganz toll! Vielen Dank für den (unerwarteten!) Lesegenuss!