Ich hoffe, es gibt irgendwann einmal eine Harry Potter-Fernsehserie, in der mehr Zeit übrig ist, die Geschichte zu erzählen. Ich mag die Filme eigentlich mehrheitlich ganz gerne, visuell sind sie sowieso ganz großartig. Aber sie wirken auch immer sehr gehetzt, weil so viel in so kurzer Zeit erzählt werden möchte. Für das eigentliche Schulgeschehen über's Jahr bleibt dann nur wenig Zeit, die zweite Hälfte ist jedesmal überwiegend den letzten Kapiteln der Bücher gewidmet. Deswegen mag ich die letzten, auf zwei Teile verlängerte Verfilmung auch am liebsten, aber die spielt wiederum leider kaum in Hogwarts.
Das ist aber auch das einzige, was mich an den Filmen stört (naja, das und die "Schauspielkunst" von Emma Watson und vor allem Rupert Grint, der sich eigentlich nur durch die Filme kaschpert und grimassiert).
Ich bin Literaturverfilmungen gegenüber durchaus aufgeschlossen - ich finde das ganz interessant, anderer Leute Visionen zum Buch zu sehen, und es stört mich nicht im geringsten, wenn ich mir das aber ganz anders vorgestellt hatte. Im Gegenteil finde ich es eigentlich meist besser, wenn sich eine Verfilmung nicht buchstabengetreu an die Quelle hält. Ob ich die Verfilmung dann aber generell gut finde, das ist wiederum ein anderes Thema.
Und um zu den Fernsehserien zurückzuschwenken, die auch gleichzeitig eine Buchverfilmung ist: Gerade schaue ich mit Begeisterung Wolf Hall (Wölfe), basierend auf der Romanserie von Hilary Mantel. Das ist wie ein Gegenentwurf zu The Tudors, und absolut toll gespielt
Allerdings auch ohne Geschichtsstudium sehr schwierig zu verstehen - ich muss ständig nachlesen, wer diese Leute eigentlich sind und welche Funktion sie haben. Was auch nicht hilfreich ist, daß die Serie nicht chronologisch erzählt wird. Ich muss mich beim Gucken sehr konzentrieren, und verstehe oft die Zusammenhänge nicht (oder erst viel später). Aber wie gesagt, SO GUT gespielt